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Ella Heiniz – die gute Seele des Arbeitslosenzentrums
Seit 1998 kocht die 53-Jährige für die Arbeitslosen
Von Gabriele Schulz
Schon um 6.30 Uhr beginnt der Arbeitstag von Ella Heiniz (53). Heute brutzelt sie Toskana Bällchen mit Kartoffelpüree und Blumenkohlgemüse. Seit 1998 ist Heiniz als Vollzeitkraft Köchin im ALZ. Zur Seite stehen ihr eine weitere Vollzeitkraft und eine Teilzeitkraft. Zu der Stelle kam sie dadurch, dass ihr Lehrer am Ende ihrer Umschulung erfahren hatte, dass das Arbeitslosenzentrum eine vakante Stelle hat. Ihr Lehrer war ein guter Bekannter von Karl Sasserath. Dadurch, dass sie vor ihrer Zeit als Köchin selber arbeitslos war, kann sie sich gut in die Lage der Arbeitslosen hineinfühlen. Heiniz ist es wichtig, durch ihren Mittagstisch die Menschen aus ihrer Wohnung zu holen. „So bekommen sie gesundes Essen und unterhalten sich dabei“, sagt die 53-Jährige. „Viele bauen einen Bekanntenkreis auf, machen gemeinsame Ausflüge“.
Für ihre Gäste kocht Heiniz besonders gesund, es gibt jeden Tag Salat oder Obst. Sie verwendet frisches Obst und Gemüse. Dies kommt von der Tafel. Der Rest wird von Stiftungen gespendet. Auf Geld muss sie dabei nicht achten, sie bereitet ab und zu sogar Muscheln oder Lachs zu. Dabei sei es allerdings so, dass ihre Gäste „eher das essen, was sie kennen“. Nach und nach habe sie die Arbeitslosen allerdings zum Beispiel daran gewöhnt, Reis zu essen.
Ein spezielles Lieblingsgericht hat die 53-Jährige nicht. Heiniz: „Mir macht alles Spaß, sei es die Zubereitung von Braten oder Eintopf.“ Sie freut besonders, dass die Menschen meistens dankbar sind. „Oft gehen die Leute gut gelaunt nach Hause und sind zufrieden“, sagt die Köchin. Auch das Team sei super. „Es gibt keine Probleme. Das macht viel aus“.
Was sie am Arbeitslosenzentrum verbessern würde? „Die Raummöglichkeiten“, sagt Heiniz. Die Kantine sei zu klein. Die Leute müssten daher zügig essen und dann in den Nebenraum gehen, um sich zu unterhalten. Auch ein Aufzug wäre gut, denn so sei das Haus nicht barrierefrei. Die Lage findet sie allerdings perfekt und für die Arbeitslosen gut zu erreichen. Die Hauptsache ist für sie: „Das Arbeitslosenzentrum soll bestehen bleiben“.