„Landschaftsgestaltung“ im Zentrum
49 Projekte der „freien Kulturszene“ in Mönchengladbach fördert die Stadt in diesem Jahr. Dafür stehen rund 163 000 Euro zur Verfügung. Unser Arbeitslosenzentrum (ALZ) ist mit dabei, wenn es um bürgerschaftliches Kunst-Engagement geht. Das federführende städtische Kulturbüro schickte dem ALZ nun einen Brief mit der Ankündigung, 5 500 Euro zur Verfügung zu stellen. Die sollen für das Projekt „Quartier Abteiberg - Audiovisuelles Landscaping“ bereitgestellt werden. ALZ-Leiter Karl Sasserath: „Wir sind froh und dankbar für diese Unterstützung.“
Sasserath hat neben seiner Beratungstätigkeit im ALZ zahlreiche Gespräche geführt - mit Thomas Hoeps, dem Leiter des Kulturbüros, und insbesondere mit Bernhard Jansen. Er ist in der Stadt bekannt für verschiedene Kunstprojekte, unter anderem auch, weil er im Haus an der Lüpertzender Straße 69 die erfolgreiche Kunstausstellung „verborgen“ von Karlheinz Koch und Wati Wartmann kuratierte und begleitete.
Beim Kunstprojekt „Landscaping“, was übersetzt „Landschaftsgestaltung“ heißt, geht es nicht um die klassische Dokumentation von Menschen, Räumen, Gebäuden, Landschaften etc. des Quartiers Abteiberg. Medienkünstler Kai Welf Hoyme (gebürtiger Gladbacher) und der Fotograf Fabio Borquez wollen eine „Abteiberg-Installation“ erstellen, die akustisch und in Bildern und Filmen neues Entdecken und neue Begegnungen im Quartier möglich macht.
Die stellvertretende Leiterin des Kulturbüros, Barbara Volkwein, begründet die Geldvergabe an das ALZ so: „Die Idee, das Quartier, für das das ALZ Arbeit betreibt, über eine künstlerische Auseinandersetzung in das Haus zu holen und damit Grenzen aufzuheben - zwischen drinnen und draußen, zwischen Lebensumständen der ALZ-KlientInnen, AnwohnerInnen und reinen KunstbesucherInnen - ist durchdacht und sowohl aus künstlerischer wie aus partizipativ soziokultureller Sicht hervorragend.“
Lobend äußert sich Volkwein über die beiden Künstler (Hoyme/Borquez). Das Duo verspreche eine „spannende Arbeit“ - auch was die Kombination der verschiedenen Medien betreffe. Es handele sich um ein „hochinteressantes Projekt“.
Im Rahmen ihrer Arbeit für das Quartier Abteiberg bemühen sich ALZ-Vorstand und Team um eine Öffnung der Einrichtung. Mit Konzerten, Ausstellungen, Fortbildungen, Gesundheitsangeboten und vieles mehr werde das ALZ zu einem „offenen Ort“ für alle. Vorurteile und Hemmnisse würden so abgebaut, wobei das Zentrum „die“ Adresse für Ratsuchende (Jobsuchende, Langzeitarbeitslose etc.) bleibt.
„Landscaping“ soll ab Frühsommer laufen - sowohl im ALZ-Haus als auch im dahinter befindlichen Garten. „Es wird spannend“, schmunzelt Karl Sasserath.