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Ruth Buchanan EIN GARTEN MIT BRÜCKEN (Wirbelsäule, Magen, Kehle, Ohr)
Ein Projekt für die Neuen Auftraggeber von Mönchengladbach

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10-17 Uhr

Die Stadt Mönchengladbach fördert Projektbereiche des Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach e.V.

 

Nach verbalem Irrläufer des "Malerfürsten" Markus Lüpertz:
Arbeitslosenzentrum bietet „Malerfürsten“ Praktikum an

Karl Boland

Von Karl Boland 

Mönchengladbach: Markus Lüpertz war vom Mönchengladbacher Initiativkreis am 8. November 2016 in die Kaiser-Friedrich-Halle eingeladen, um dort vor großem Publikum über sein Leben und seine Kunst zu sprechen. Als einen Beleg für die angeblich positive Wirkung medialen Getöses auf politische Entscheidungen meinte der „Malerfürst“ ausgerechnet die letzte Erhöhung der Hartz IV-Leistungssätze nennen zu müssen. Hier irrte der Meister aber ordentlich! Schön wäre es ja, wenn sich die Medienwelt für eine angemessene und regelmäßige Anpassung der Unterstützungssätze für Menschen einsetzten würden, die als Langzeitarbeitslose von Leistungen aus dem SGB II leben müssen. Herr Lüpertz denkt angeblich darüber nach, von Berlin wieder nach Rheydt ziehen zu wollen. Da ergäbe sich doch die Möglichkeit. Ein Praktikum im Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach könnte Herrn Lüpertz in mancher Hinsicht die Augen öffnen für die Alltagssituation von Arbeitslosen.

Lüpertz (geb. 1941) wuchs als Kind aus Böhmen vertriebener Eltern in seinen jungen Jahren in Rheydt auf und er bezeichnet diese Jahre als eine besonders glückliche Zeit in seinem Leben; die Rheinländerinnen und Rheinländer sind ihm besonders lieb. Der Start in sein Leben begann mit mehreren (Ab-)Brüchen in der Schule, in der Ausbildung, und auch die Kunstakademie in Düsseldorf brach er ab, weil man ihm dort kein Talent zur Kunst attestieren wollte. Später kam er als Direktor der Akademie wieder zurück und blieb dies für viele Jahre. Als Maler und Bildhauer wurde er sehr erfolgreich. Bekannt ist Markus Lüpertz für seine konsequente Selbstinszenierung als Vertreter eines aristokratischen Anspruchs an seine von ihm geschaffene Kunst ebenso wie auch seinem persönlichen Erscheinungsbild. Diesen Anspruch hat er für sich so festgelegt und folgt diesem Anspruch konsequent - und teilt das der Welt auch so mit.

Markus Lüpertz vertritt eine sehr traditionelle, andere sagen elitäre, Haltung zur Kunst. Der einzelne Künstler hat in seinen Augen der Kunst (nicht den Kunstliebhabern oder -käufern) zu dienen und zwischen Kunstmarkt und der Kunst herrscht eine große Kluft. Was auf dem Kunstmarkt Millionen erzielt, muss deswegen noch keine gute Kunst sein. So weit so gut.

Herr Lüpertz hat sich zusammen mit dem Großteil der Kunstszene in Deutschland sehr über das neue Kulturschutzgesetz aufgeregt, das von der Kulturstaatsministerin Monika Grütters entwickelt und durchgesetzt wurde. Darüber beschwerte sich Markus Lüpertz in seinem Vortrag und wollte dies als einen Beleg dafür sehen, dass in Deutschland in  der politischen Gesetzesberatung die berufenen Vertreterinnen und Vertreter der Kunst und Kultur weniger Gewicht hätten, als die politischen Parteien, die sich mehr am öffentlichen Geschrei der Medien orientieren würden. Als einen Beleg für die angeblich positive Wirkung medialen Getöses auf politische Entscheidungen meinte er ausgerechnet die letzte Erhöhung der Hartz IV-Leistungssätze nennen zu müssen. Genau das ist aber nicht der Fall.

Das System Hartz IV hat sich über die Jahre als ein Instrument der Disziplinierung von Arbeitslosen und der flächendeckenden Einführung von Zeitarbeit und Billiglohnjobs erwiesen. Von diesen Dingen sind offensichtlich der Malerfürst Markus Lüpertz und seine Freunde aus dem Kunstbetrieb weit weg und träumen nachts davon, dass ihnen die "Schreihälse" aus dem ´Lager der Habenichtse´ das Ohr bei der Politik streitig machen.