Erklärung des Katholikenrates der Region Mönchengladbach zur Lage des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach
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eim Thema Arbeitslosenzentrum MG (ALZ) tut sich bekanntlich - offiziell - nichts. Gladbachs OB Hans-Wilhelm Reiners (CDU) hat vor knapp einem Jahr erklärt, dass er das ALZ nicht mehr an seinem jetzigen Standort Lüpertzender Straße sieht. Bislang ist nicht bekannt, wohin das Zentrum umziehen soll. Das löst zunehmend Ärger bzw. Resignation unter den Betroffenen, Mitarbeitern, aber auch bei Initiativen und Verbänden aus.Der Katholikenrat der Region Mönchengladbach hat nun die folgende Resolution verabschiedet. Der Katholikenrat ist ein Zusammenschluss aus katholischen Gemeinden und caritativen Verbänden aus der Region Mönchengladbach und Kreis Heinsberg.
Erklärung des Katholikenrates der Region Mönchengladbach zur Lage des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach
Das Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach e.V. soll ohne bisherige konkrete Nennung eines Alternativstandortes den städtebaulichen Maßnahmen rund um den Abteiberg weichen. Dies wollen wir nicht wortlos hinnehmen.
Wir, der Katholikenrat der Region Mönchengladbach, sprechen uns bewusst für den Erhalt des Arbeitslosenzentrums am bestehenden Standort aus. Hier an der Lüpertzender Straße erfährt das Zentrum eine hohe Akzeptanz unter den Bürgerinnen und Bürgern und stellt mit Beratung, Begegnung und Mittagstisch für arbeitslose und materiell bedürftige Menschen einen wertvollen sozialen Treff-Mittelpunkt dar. Zum Selbstverständnis dieser Institution gehört auch seine Lage im Zentrum Mönchengladbachs.
Der Rand ist die Mitte
Mönchengladbach ist geschichtlicher Ausgangspunkt des Sozialkatholizismus in Deutschland. Münster und Abteiberg stehen deshalb auch als Wahrzeichen für den Einsatz für sozial Schwächere in unserer Gesellschaft. "Der Rand ist die Mitte", sagte Bischof Klaus Hemmerle. Das Arbeitslosenzentrum am Fuße des Abteiberges ist in diesem Sinne ein Mittelpunkt-Treff, der hier mit Recht beheimatet ist. An anderem Ort und nicht mehr in der zentralen Lage würde das Zentrum als Treff- und Lebensort an Bedeutung verlieren, die engagierte Arbeit und der Nutzen für die Besucherinnen und Besucher mehr als in Frage gestellt.
Exklusives Wohnviertel - inklusives Arbeitslosenzentrum
Auf dem Gelände des ehemaligen Zentralbades werden die "Roermonder Höfe" entstehen. Finanzierung und Planung stehen. Bei diesem geplanten innerstädtischen neuen Wohnquartier sollen Penthouse-Wohnungen, Appartements für Senioren, Kindergarten, Gesundheitszentrum sowie Büro- und Gastronomiebereiche entstehen. Der Katholikenrat spricht sich keineswegs gegen eine hochattraktive Wohnanlage aus. Die Planer sprechen in diesem Rahmen von Exklusivität.
Aber zur Exklusivität gehören nach unserem Grundverständnis von gesellschaftlichem Miteinander auch die Nachbarschaft zum Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach e.V. am bestehenden Ort.
Wir fordern Politik und Stadt auf, die vor Jahr und Tag zugesicherten Konditionen, Maßnahmen und Unterstützungen einzuhalten, den jetzigen Schwebezustand der Ungewissheit zu Standort und Weiterexistenz des Arbeitslosenzentrums zu klären und in diesem Sinne den Verbleib am bestehenden Ort - exklusives Viertel inklusive Arbeitslosenzentrum - zu garantieren.
Einstimmig beschlossen auf der Vollversammlung am 27.10.2015
Hans-Peter Katz
Vorsitzender